1 Liga Wettkampf 2025 in Nördlingen
Wettkampfbericht vom ersten Wettkampftag der Landesliga 1
Ein gelungener Einstieg in die Landesliga 1 mit viel Mut, Eleganz und Nervenstärke
Zum ersten Mal trat das Liga-Team am Samstag, den 17. Mai, in der Landesliga 1 an. Der überraschende Aufstieg im vergangenen Jahr sorgte bereits für große Freude. Doch das Team wusste auch, welche hohen Anforderungen die LK1-Kür an Technik, Ausdauer und Nervenstärke stellt. Mit den Kriterien der LK1 hatten sich die Turnerinnen zwar schon im Vorjahr in der Landesliga 2 auseinandersetzen müssen – doch dieses Jahr sollten die Übungen nochmals aufgestockt werden. Entsprechend wurde in den vergangenen Monaten und Wochen intensiv trainiert, neue Elemente erarbeitet, Abläufe verfeinert. Dabei steht an ihrer Seite: Trainerin Ina, die mit unermüdlichem Einsatz das Team nicht nur technisch, sondern auch menschlich stark gemacht hat.
Doch wie so oft: Wettkampf ist nicht gleich Training. Es reicht nicht aus, einzelne Elemente sicher zu beherrschen. Gefragt ist eine in sich stimmige Kür, die sowohl turnerisch anspruchsvoll als auch choreografisch überzeugend präsentiert wird. Zudem müssen sich die Athletinnen am Wettkampftag in der Kürze der Einturnzeit an die Geräte des Ausrichters gewöhnen: Der Barren schwingt anders, das Sprungbrett fühlt sich härter an, der Balken verlangt höchste Präzision. Auch am Boden ist die spezifische Ausdauer gefragt – besonders in der letzten Bahn, wenn die Kraft langsam nachlässt.
Zudem ist mentale Stärke gefragt: Missgeschicke am vorherigen Gerät müssen ausgeblendet und der Fokus auf das Kommende gerichtet werden. Der Wettkampf kennt keinen Aufschub und nimmt keine Rücksicht auf eine angespannte Tagesform oder zyklusbedingte Schwankungen. Umso wichtiger ist es, dass sich das Team gegenseitig stärkt. Gerade durch die Betreuung von Celina Schmid konnte ein positiver Teamgeist aufrechterhalten werden, was sich durch alle vier Geräte hinweg bemerkbar machte.
Zum Wettkampf im Detail
Die Mannschaft, diesmal bestehend aus Anna Mühlbauer, Hannah Niebauer, Vivienne Theophile, Hannah Schmidt und Pauline Stauber, startete am Boden. Die Nerven waren angespannt, doch alle präsentierten die Pflichtanforderung von zwei verschiedenen Saltos in einer Akrobahn sicher. Besonders erfreulich war dies für Pauline und Hannah N., die im Training mit dieser Bahn zu kämpfen hatten.
Für Hannah N. war es zudem das erste Mal, dass sie in der letzten Akrobahn einen gestreckten Salto mit halber Schraube zeigen wollte. Im Training und Einturnen problemlos, fehlte am Ende der kräftezerrenden Bodenübung die letzte Power, sodass die Landung nicht gelang. Auch Vivienne überraschte mit einer stabilen Leistung, obwohl sie verletzungsbedingt kaum trainieren konnte und erst kurzfristig eingesprungen war - eine echte Herausforderung für das eigene mentale Vertrauen.
Am Sprung steigerten sich fast alle im Vergleich zum Einturnen, was zeigt, dass Technik und Mut unter Wettkampfbedingungen abrufbar sind. Anna gelang hier sogar der drittbeste Sprung der gesamten Landesliga 1.
Am Stufenbarren stellten sich Hannah N. und Hannah S. erstmals der Herausforderung, einen Handstand zu zeigen - eine anspruchsvolle Anforderung in der LK1. Während Hannah N. das Element sicher präsentierte, musste Hannah S. mit der Enttäuschung umgehen, dass es im entscheidenden Moment nicht gelang, obwohl es im Training immer reibungslos funktioniert hatte. Umso erfreulicher war die fehlerfreie Übung von Anna, die damit einmal mehr ihre hart erarbeitete Wettkampfsouveränität unter Beweis stellte.
Am Balken war nochmal volle Konzentration gefragt. Die Einturnzeit ist knapp, das Gerät sensibel, denn hier zählt Präzision von der ersten Sekunde an. Die Mannschaft zeigte neue Elemente mit insgesamt nur zwei Stürzen - ein solides Ergebnis. Pauline sprang kurzfristig für die verletzte Johanna Heilmeier ein und schüttelte ihre sturzfreie Übung scheinbar aus dem Ärmel. Hannah S. ließ den nicht gelungenen Handstand am Barren hinter sich und zeigte auf dem Balken zum ersten Mal ihre Radwende - ein Zeichen für ihre mentale Stärke und das gute Balkengefühl.
Am Ende steht ein respektabler 6. Platz - ein starkes Ergebnis gegen eine anspruchsvolle Konkurrenz. Gelingt es, diese Platzierung auch beim zweiten Wettkampftag am 5. Juli zu halten, ist der Klassenerhalt greifbar. Dabei wird die Mannschaft flexibel bleiben müssen, denn Anna wird beim nächsten Mal fehlen. Doch das Team wächst mit jeder Trainingseinheit und mit jeder Erfahrung. Ein ganz besonderes Dank gilt auch unseren lizensierten Kampfrichterinnen Martina und Ina. Die Bewertung in dieser Liga erfordert nicht nur höchste Präzision, sondern auch eine anspruchsvolle Ausbildung und kontinuierliche Fortbildung. Ein herzliches Dankeschön für euer Engagement - als Trainerinnen auf und als Kampfrichterinnen neben der Matte!